Crew: Bärbel und Hans Jürgen Zamzow
Zehdenick – Menow-See – Rheinsberg – Rheinsberger See – Marina Wolfsbruch - Mirow – Rheinsberger See – Rheinsberg – Marina Wolfsbruch - Fürstenberg – Mildenberg - Zehdenick – Spandau –
SY Mamo
366 Km mit 34 Schleusungen in 3 Wochen

Mittlerweile ist es unser 5. Törn zur Mecklenburgischen Seenplatte gewesen und wir können nur wiederholen, was wir schon bisher festgestellt haben: Das Paradies liegt direkt vor unserer Haustür!

Wir leben inmitten einer Wasserlandschaft, die ihresgleichen sucht. Traumhafte, in großen Teilen noch unberührte Natur, unzählige Seen, die sich in immer neuer Gestalt zeigen und Wasserläufe, die sich in vielen Windungen durch dichten Wald und lichtes Weideland mäandern. Eine Landschaft, der auch die kräftig gestiegene Zahl der Wasserwanderer (noch) wenig anhaben kann (zur Vermeidung von Plagiatsvorwürfen: wörtliches Zitat aus dem Bericht von 2010).

Petrus meinte es dieses Mal schon fast zu gut mit uns. Sonnenschein pur und außer ein paar Gewittern kein Nass von oben. Das Thermometer stieg häufig auf 30° und erreichte in der Spitze 35°, mit einem Wort: bestes Badewetter und nicht unbedingt Anreiz für die Erkundung von Stadt und Land. Wir haben die Tage und Nächte vor Anker genossen!

Aber wir haben auch Rheinsberg genossen. Genauer gesagt, den Ort und die Rheinsberger Kammeroper. In den Monaten Juni bis August finden dort seit vielen Jahren Freilichtaufführungen mit jungen Künstlern aus aller Welt statt. Spielorte sind der Innenhof des Schlosses und das Heckentheater im Schlosspark. Vom Innenhof hat man einen Traumblick auf den davor liegenden Grienericksee und den Obelisken auf der gegenüberliegenden Seeseite. Das versteckt am Rande des Parks gelegene Heckentheater wird von mächtigen, alten Bäumen gesäumt, die angestrahlt wie verzaubert wirken.

Wir haben im Wochenabstand an beiden Orten gelauscht. Und es war ein Genuss: Leichte italienische Kost von Rossini im Schlosshof und - etwas schwerer - Hoffmanns Erzählungen im Heckentheater.

Und dann wieder aufs Wasser…

 

Erstaunlich, wie schnell auf diese Weise zwei Wochen vergehen und schon wieder die Rückreise angetreten werden muss. Diesmal haben wir dabei endlich ein Ziel angesteuert, welches schon seit Jahren auf dem Programm stand: Ziegeleipark Mildenberg.

Viele Berliner Bauten wurden Ende des 19. Jahrhunderts mit Ziegeln aus dieser Gegend erbaut. Der Besuch des Ziegeleigeländes - heute ein großes Freilichtmuseum - lohnt allemal. Eine kleine Ziegeleibahn umrundet das weitläufige Gelände und bietet auf der Fahrt einen ersten Überblick: große Rundöfen, Werkstattgebäude, alter Hafen und vieles mehr. Es werden zusätzliche Führungen zu speziellen Themen angeboten, die unbedingt zu empfehlen sind.

Wer möchte, kann mit der Feldbahn in umgebauten Loren nach Burgwall zuckeln. Am Wochenende wird das Züglein als besondere Attraktion von einer kleinen, schnaubenden Dampflokomotive gezogen. Wir haben einen guten halben Tag in Mildenberg verbracht und viel über Ziegelherstellung und die damaligen Arbeits- und Lebensbedingungen erfahren. Lohnt einen Umweg!

Ein letzter Abend in Zehdenik und dann hatte Spandau uns auch schon bald wieder. Ein toller Törn, der im Gedächtnis bleiben wird.

Wie immer zum Schluss ein paar technische Informationen: Die Wassertiefe ab Oder-Havelkanal bis Zehdenick lag bei 2 bis 3 m, danach zwischen 1,6 und 2,5 m, ab Stolpsee in den Wasserläufen zwischen den Seen und nach Rheinsberg 1,6 bis 2,2 m. Es herrschte normaler Wasserstand. Die angegebenen Werte sind seit Jahren unverändert.

Die Marinas sind gut ausgestattet, pro Meter Schiffslänge werden seit Jahren 1 – 1,50 € verlangt, Strom und Wasser werden extra berechnet. Ab Fürstenberg sind in der Ferienzeit an den Schleusen teilweise erhebliche Wartezeiten einzuplanen (an der Schleuse Steinhavelmühle haben wir diesmal 3 Std. gewartet). Liegeplätze in den Häfen und Marinas sind durchweg reichlich vorhanden. Wir haben auch noch nach 19 Uhr problemlos einen Platz gefunden. Lediglich Rheinsberg (Bollwerk) sollte man nicht zu spät anlaufen. Ab Liebenwalde gibt es in Brandenburg ausschließlich Automatikschleusen, Mecklenburg leistet sich noch Schleusenwärter/innen

Restaurants, die uns gefielen: Argo Galera (griechisch), Zehdenick; Fischerhütte, Ratskeller, Rheinsberg; Yachthafenrestaurant Fürstenberg (Küche gut, aber recht teuer), Strandhotel, Mirow (wieder äußerst leckerer Grillabend mit Livemusik)

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