30. August 2018 bis 2. September 2018
Skipper: Dr. G.-Andreas Meißner
Crew: Andreas, Gerd, Christian, Michael, Norbert
SY: Malouine (Moody41)
4 Tage (124,4 sm)
Reiseroute: Kröslin – Glowe – Vitte-Lange Ort – Neuhof – Kröslin

An Himmelfahrt fing alles an: Zusammen mit meinen Freunden war die Überlegung: Wollen wir wieder ein Wochenende auf der Ostsee verbringen? Wollen wir wieder chartern? Schaffen wir es, an einem verlängerten Wochenende Rügen zu umrunden? Schnell waren wir uns einig: Ja, wir chartern wieder „unsere“ Malouine – eine Moody 41, L: 12,65 m, B: 4,30 m, T: 1,85 m, V: 14t – wie im letzten Jahr.

2018 Malouine 1

 

Mittwoch, 29. August
Mit zwei PKW reisen wir in Kröslin an: die Vorhut, die das Schiff schon übernimmt und die Nachhut mit dem Proviant. Abends werden noch alle Vorräte nebst Diesel und Wasser gebunkert und ein schöner 1. Männer-Spagetti-Abend verbracht.

Donnerstag, 30. August, Kröslin – Glowe, 39,5 sm
Leichte Winde aus SO versprechen eine sanfte Überfahrt in der Annahme, dass draußen der Wind sicher zunehmen wird. Noch unter Maschine an Ruden vorbei werden wir vom Wind leider enttäuscht. Aus Osten läuft noch ein unangenehmer Seegang. Das ist nicht jedermanns Magen Sache! Wir motoren weiter entlang der Landtief-Rinne bei Thiessow und staunen über die vielen Bagger-Schiffe, deren Auftrag wir aber nicht enträtseln können. Eine leichte achterliche Briese lässt in uns Hoffnung aufkommen und wir setzen noch vor Stubbenkammer die Segel – aber nun geigt Malouine noch mehr und wir kommen kaum voran. Das gibt einigen Mägen den Rest… Also lasse ich das Groß als Stützsegel oben und wir motoren weiter. Das Schlagen des Groß nervt aber so sehr, dass wir auch diese Strategie aufgeben und einfach weiter motoren – Hauptsache nicht quer zum Seegang. Einen Schauer nehmen wir noch mit, bevor wir am Abend in Glowe festmachen. Was für ein schöner Hafen mit einer hübschen Ortschaft dabei. Im „Fischerhus“ geht es den gekränkten Mägen wieder besser, und wir lassen es uns allen gut gehen.

Nachts bläst es mächtig; denn eine Front zieht durch. Wie gut, dass wir Malouine fest vertäut haben.

2018 Malouine 2

Freitag, 31. August, Glowe – Vitte, 32,2 sm
Wer holt Brötchen? Auch diese Frage ist schnell geklärt; denn draußen weht nun ein frischer NW, und die See ruft! Noch im Hafen sammeln wir schnell den verlorenen Bootshaken ein und können draußen endlich Segel setzen. Kap Arkona können wir gut anliegen und rauschen dort schnell vorbei.

2018 Malouine 3

Die vorausgesagten 5 Bft. sind nicht untertrieben. Hinter dem Kap Arkona wird es ungemütlich; denn zum alten Seegang aus O gesellt sich nun die neue Welle aus NW. Die Kreuzseen schütteln uns ordentlich durch, und die Steuersäule dient nicht nur zum Steuern, sondern auch zum Festhalten. Was noch im Hafen von Hand kaum zu bewegen ist, wird hier draußen zum Spielball der Wellen – die 14 t hüpfen geradezu auf und nieder. Aber ruhig gleiten kann ich auch zu Hause. Ich entscheide, einen langen Schlag nach Norden zu gehen, eine einzige Wende und tatsächlich können wir anschließend den Leuchtturm Dornbusch anliegen. Die Küstenwache warnt „all ships“ vor dem Aufbriesen und so rauschen wir mit 7 Bft. und 9 kn auf die Ansteuerungstonne zu. Rechtzeitig nehmen wir die Segel weg; denn Raum für einen Aufschießer haben wir im engen Fahrwasser nicht mehr. Einem aufgelaufenen Motorsegler aus Berlin können wir leider nicht helfen; das übernimmt bereits ein Motorboot. Immer wieder spannend ist es, die kleinen roten und grünen Bojen entlang zu den Stegen von Lange Ort bei Vitte zu finden. Jetzt Ende August ist der Hafen fast leer – Liegeplatzprobleme gibt es nicht mehr. Natürlich gehen wir durch den Ort und zum Strand. Aus der Fischräucherei holen wir uns frischen Fisch, und damit ist auch das Abendessen geregelt.

2018 Malouine 4 

Samstag, 1. September, Vitte Lange Ort – Neuhof, 22,3 sm
Das Wetter hat sich beruhigt und der Windfinder sagt nur noch NW3 voraus. Im engen Fahrwasser im Vitter Bodden will ich die eine Tonne eine Handbreit an BB lassen und – ohje – schleifen wir über den Grund. Einmal kräftig Gas geben und die Situation ist bereinigt – wie peinlich! Nur unter Genua ziehen wir Richtung Süden in Richtung Stralsund. Cool ist es, wie Ruderer nur 50 m neben der Fahrrinne knietief im Wasser stehen! Der Plan geht auf; denn früh genug sind wir in Stralsund vor der Brücke und haben sogar noch Zeit, ganz langsam mit stark eingerollter Fock an der alten Gorch Fock vorbei zu ziehen und das neue Ozeaneum vom Wasser aus zu betrachten.
Hinter der Brücke geht es herrlich weiter, wir haben uns Neuhof als Ziel ausgesucht. Uns entgegen kommt ein langgezogenes Regattafeld von neuesten Hanse-Yachten, die gerade hinter der Brücke ihren Zieldurchgang haben.
In Neuhof wollen wir unsere Liegegebühren entrichten, werden aber abgewiesen, weil heute Hafenfest ist. Was für ein Zufall!

2018 Malouine 5 

Sonntag, 2. September, Neuhof – Kröslin, 30,4 sm
Der Wind dreht zurück auf NO 4 – Sonne und Wolken – was kann schöner sein? Und so kreuzen wir durch den Strelasund in den Greifswalder Bodden und begegnen so manch anderen begeisterten Seglern. Die Crew ist begeistert, und jeder will mal ans Rohr. Alle 30 Minuten wird gewechselt. Zwischendurch verwöhnt uns unser Smutje mit Schnittchen!
Pünktlich um 17:00 Uhr machen wir in Kröslin fest, fertig zur Übergabe, so dass wir anschließend mit schönen Erlebnissen, Erinnerungen und Erfahrungen im Gepäck die Heimreise nach Berlin antreten.

2018 Malouine 6

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