SY: Mamo (Dehler 28s)
Vom 22.07. – 25.08.2023 = 5 Wochen (252 Km mit 4 Schleusungen)
Reiseroute: Lehnitzsee (Nedlitz) – Brandenburg (Havel) –Beetzsee) – Brandenburg (Havel) –
Tieckowsee (Plaue)– Rathenow – Tieckowsee – Brandenburg (Havel) – Beetzsee – Lehnitzsee - SVUH
Crew: Bärbel und Hans Jürgen Zamzow

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Es war wie vor 2 Jahren: der Sommer wollte nicht in Gang kommen. Irgendwann fuhren wir dann einfach los und lagen prompt erst einmal einige Tage in Brandenburg (Havel) fest.

Störte aber überhaupt nicht, da uns die Stadt immer wieder gefällt und es auch immer wieder Neues zu entdecken gibt. Quirliges Leben am Neuen Markt und verträumte Eckchen an der Katharinenkirche oder beim Alten Rathaus in der Altstadt. Nicht zu vergessen die mittäglichen Orgelkonzerte in der Katharinenkirche mit teils überraschenden Interpretationen. „Donauwellen“, Walzer von Ivanovici auf der Orgel: einfach super! Eine neue Entdeckung war der Marienberg. Eine Parkanlage mit Freilichtbühne, Aussichtsturm und kleinem Weinberg. Vom Turm bietet sich ein herrlicher Blick auf das Havelland. Der Aufstieg (30m) lohnt sich! Ein unterhaltsamer Abend in der „Werft“ mit Michaela und Oliver, die ebenfalls mit ihrem Boot die Gegend unsicher machten, war eine willkommene Abwechslung.

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Trotzdem, nach 10 Tagen reichte es und bei Aprilwetter starteten wir Richtung Rathenow. Natürlich ließ der (so nicht angesagte) Regen nicht auf sich warten. Auf dem Plauer See kachelte es kräftig von vorn, die Tonnen waren kaum zu erkennen und die Regenschauer ein wahres Vergnügen. Eben April im August. Wir fanden hinter Plaue auf dem kleinen Tieckowsee ein geschütztes Plätzchen und waren froh, dass unsere neue Dieselheizung wohlige Wärme spendete. Da auch die nächsten Tage zum Sonnen und Baden nur sehr bedingt geeignet waren, legten wir eine Spritztour nach Rathenow ein. Die Havel zeigt sich auf dem Weg dorthin landschaftlich in äußerst reizvoller
Gestalt: seenartige Verbreiterungen mit kleinen Inseln und Landzungen wechseln mit engeren Abschnitten, ab und zu tauchen ein paar Häuser auf, und rechts und links begleiten einen baumbestandene Ufer und saftige Wiesen. Das gefällt auch anderen. Bis zur Schleuse Banitz sind reichlich Motorboote und Hausboote fast jeder Größenordnung unterwegs.

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In Rathenow erlebten wir einmal mehr, dass es viele hilfsbereite und freundliche Motorbootfahrer gibt. Vor der Stadtschleuse befinden sich einige kostenlose Liegeplätze mit Strom- und Wasseranschlüssen (gegen Gebühr) und  eine Absaugeinrichtung für den Fäkalientank (2 €!). Beim Vorbeifahren zur Abpumpstation sagten wir einem Motorbootfahrer, welcher  sich an Deck sonnte, dass wir auch gerne hier liegen würden, aber der Platz wohl nicht reichen würde. Während wir noch mit dem Abpumpen beschäftigt waren, organisierte dieser, dass ein Hausboot am Ende des Steges ein wenig verholte und schon war auch für uns genügend Platz vorhanden. Einfach toll!

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Wir ankerten danach noch einige Tage auf dem bereits bekannten Tieckowsee und faulenzten bei hochsommerlichen Temperaturen auf und im Wasser. Ein kräftiger Regen mit heftigen Böen und Donner und Blitz in sicherer Entfernung beendete diese Episode. Am nächsten Tag tuckerten wir nach Brandenburg (Havel) und wunderten uns über die vielen Äste im Silokanal und die reihenweisen entwurzelten oder abgeknickten Bäume am Ufer. Vom
Hafenmeister der Packhof-Marina erfuhren wir, dass am Vortag eine Windhose über Teile der Stadt gezogen war und eine Schneise der Verwüstung hinterlassen hatte. Und wir haben gut 10 Km Luftlinie davon entfernt nichts  mitbekommen! Glück gehabt!

Ein wunderschönes Konzert für Orgel und Solotrompete am Abend im Dom entschädigte uns aber für Petrus´ Mißlaune voll und ganz. Der schwächelnde Sommer rappelte sich zum Glück schnell wieder auf und bescherte uns noch ein paar schöne Sommertage auf dem Beetzsee. Das im letzten Jahr erstandene SUP erwies sich auch dieses Jahr als goldrichtige Investition, die eifrig genutzt wurde. Meist als Paddelboot, was Dank des mitgelieferten Sitzes prima funktioniert und richtig Spaß macht.

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Der Beetzsee besteht aus 3 hintereinander liegenden Seen, die durch schmale Kanäle miteinander verbunden sind. Ein vierter See, der Riewendsee, bildet den Abschluss dieser kleinen Seenkette. In der Vergangenheit haben wir uns nie getraut, hinter Radewege in den 2. See zu fahren, da die Wassertiefe in den Karten mit maximal 1,20 m ausgewiesen ist. Bei 1,35 m Tiefgang reicht das leider nicht ganz. Aber stimmen denn die angegebenen Werte noch? Kurzentschlossen machte ich mich auf den Weg. Ich paddelte mit dem SUP durch den Verbindungskanal und prüfte in kurzen Abständen die Wassertiefe mit dem Paddel. Und siehe da: sie lag immer über 1,80 m (Unterpegel der Vorstadtschleuse Brandenburg wies derzeit 70 cm aus). Damit war der Weg für eine Spritztour mit Mamo am nächsten Tag frei. Die Passage verlief problemlos. Zum Ankern gefiel uns der See allerdings nicht so richtig, da wir keine schönen und sicheren Ankerplätze fanden: Entweder waren sie für uns zu flach oder die Ufer mit Datschen bestückt oder zu offen bei dem herrschenden Westwind. Schade, weil der See landschaftlich
recht reizvoll ist. Die beiden weiteren Seen sind mit unserem Tiefgang nicht erreichbar, da die beiden Verbindungskanäle nur 1 m tief sind.

Es folgten noch einige entspannte Sonnentage auf dem Beetzsee und dann war auch diese Schönwetterperiode vorbei. Den eigentlich zum Schluss geplanten Abstecher nach Werder und Umgebung haben wir deshalb auf den nächsten Törn verschoben. Vorfreude ist ja bekanntlich auch nicht schlecht! Alles in allem ein abwechslungsreicher und gelungener Törn, auch wenn sich Petrus nicht immer von seiner besten Seite zeigte.

Restaurants, die uns gefielen:
ToTo
Schweineschnäuzchen
Werft am Packhofufer, Brandenburg (Havel)

Bärbel und Hans Jürgen Zamzow

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